Geschichte

Jahr Ereignis
   
27.08.1952 Unter dem damaligen Stadtbaumeister Ernst Schmitt gehen einige Freiwillige mit einfachstem Gerät wie Schubkarre, Schaufel und Spaten an die Arbeit. Erste Ausbildungen finden auf dem Städtischen Bauhof statt.
   
1955

Im Juli wird Ellwangen von einem starken Hochwasser heimgesucht, auch die Unterbringung des THW wird überschwemmt. Bei der Bekämpfung des Hochwassers zeigen die Helfer vollen Einsatz. Bürgermeister Rothmaier stellt dem THW im Anschluss Räume für Ausbildung und Gerätelagerung zur Verfügung, der Startschuss für regelmäßige Ausbildungsabende. Auch erste Einsätze sind die Folge.


Zum Jahreswechsel gibt Ernst Schmitt das Amt als Ortsbeauftragter ab. Dipl.-Ing. Rudolf Frost, seit 1953 beim THW, wird sein Nachfolger.

   
1957 Im Ellwanger Mühlgraben 28 wird im Herbst mit viel Eigeninitiative begonnen, eine eigene Unterkunft zu bauen.
   
1959 Nach 6000 Arbeitsstunden kann im August die neue Unterkunft am Mühlgraben bezogen werden.
   
1964 Die Helfer erhalten den ersten LKW; einen Hanomag-Mannschaftswagen. Ein Zweiter folgt zwei Jahre später. Die Aufwärtsentwicklung hält an.
   
1966

Karl-Heinz Scheer übernimmt von Rudolf Frost am 13.Mai das Amt des Ortsbeauftragten.


Mit der Übernahme eines Gerätekraftwagens (GKW) der Marke Borgward am 24.Juni ist der OV mit Fahrzeugen nun ordentlich ausgerüstet.

   
1970

Zum 1.Januar tritt Bauhofverwalter Oskar Büchler für den am 31.Oktober 1969 ausgeschiedenen Karl-Heinz Scheer das Amt des Ortsbeauftragten an. Seit dem 1.November leitete Büchler den Ortsverband bereits kommissarisch.


Im gleichen Jahr brechen 13 Helfer vom 31.03. bis 11.04. zum ersten Auslandseinsatz in ein Erdbebengebiet in die Türkei auf.

 

Der Ortsverband pachtet vom Liegenschaftsamt eine großzügige Unterkunft an der Neunheimer Steige, in die man am 31.Juli umzieht. Erstmals sind Fahrzeuge, Geräte, Ausbildungsräume und Büro in einem Komplex vereint.

   
1972

Basierend auf den diesjährigen olympischen Spielen in München, wird im THW Ellwangen ab sofort der THV-Dienst als Bereitschaftsdienst zur Unterstützung der Polizei an verkehrsreichen Tagen bereitgestellt.


Am 15.Juli feiert der OV sein 20-jähriges Bestehen mit einem "Tag der offenen Tür".

   
15.01.1975

Franz Bradler, Harald Berlinger, Josef Hald und Wolfgang Nagler starten als Betreuer der THW-Jugend Ellwangen. Der Mix aus Spiel, Spaß und technischer Ausbildung kam bei den Jugendlichen so gut an, dass schon zwei Jahre später der Andrang so groß war, dass man eine zweite Jugendgruppe mit weiteren 13 Junghelfern gründen konnte.

 

Mit Ablauf des Jahres endet auch die Zeit von Oskar Büchler als Ortsbeauftragter, der von seinem Amt und vom aktiven Dienst zurücktritt. Verwaltungsbeamter Hans Weber, seit dem 01.11.1970 beim THW, wird sein Nachfolger und somit der jüngste Ortsbeauftragte bundesweit.

   
1976

Unter dem neuen Ortsbeauftragten Hans Weber und seiner anschließenden mehr als 25-jährigen Regie, blüht der Ortsverband auf. Das THW Ellwangen hilft bei Sturmschäden, Hochwasser und Autobahnunglücken, baut Kinderspielplätze und kocht mit der Feldküche.

 

Ebenfalls wird in diesem Jahr die THW-Helfervereinigung Ellwangen e.V. gegründet.

   
1980 Im November folgt ein weiterer Auslandseinsatz im Erdbebengebiet südöstlich von Neapel. 30 Helfer aus den THW Ortsverbänden Landshut, Rosenheim, Traunreut, Traunstein und Ellwangen bestreiten die 35-stündige Fahrt mit 20 Fahrzeugen bis zum Zielort Salerno/Neapel um dort helfen zu können. Aus dem Ortsverband Ellwangen sind es 11 Helfer mit 3 Fahrzeugen und einem Notstromaggregat, die für 11 Tage im Einsatz sind. Über 40 weitere Auslandseinsätze nach Afrika, Osteuropa, Russland und den Iran folgen bis heute.
   
1986

Am 28.Februar wird Adolf Lenz von Josef Hald als Zugführer abgelöst. Lenz wird stellvertretender Kreisbeauftragter des THW für den Ostalbkreis.
 

Am 14.April erfolgt der Spatenstich zum Neubau der Unterkunft in der Dr.-Adolf-Schneider-Straße im Industriegebiet Neunheim. Das Richtfest wird am 7.Juli gefeiert, am 19.Dezember kann die neue Unterkunft an den Ortsverband übergeben werden.

   
1994/95 Innerhalb weniger Monate werden in Ruanda, einem kleinen zentralafrikanischen Land, rund 800.000 Menschen getötet. Dem Völkermord folgt eine zweite Katastrophe: rund 2 Millionen Menschen flüchteten aus Ruanda in die Nachbarstaaten Burundi, Tansania, Uganda und Zaire, der heutigen Demokratischen Republik Kongo, in eine ungewisse Zukunft, ohne ausreichende Ver- und Entsorgungsstrukturen. Das THW Ellwangen unterstützt den Einsatz zur fachgerechten Aufbereitung von sauberem Trinkwasser in der Zeit vom 27.07.1994 bis 07.02.1995 mit 10 Helfern in 5 Modulen zu je 4-5 Wochen. Durch ihren Einsatz konnte sauberes Trinkwasser in ausreichender Menge an Flüchtlinge und Bewohner der Stadt Goma verteilt werden.
   
2002

Der Ortsverband Ellwangen feiert 50-jähriges Jubiläum.

 

Joachim Gaißer übernimmt die Aufgabe des Ortsbeauftragten und führt den Ortsverband knappe 10 Jahre mit dem gleichen Engagement wie sein Vorgänger Hans Weber.

   
2005 Die THW Jugend Ellwangen feiert das 30. Jubiläum. Damit zählt die Ellwanger Jugend zu den ältesten THW-Jugendgruppen in ganz Deutschland.
   
2009  Bei einem tragischen Flugunfall in der Nähe des Flugplatzes Erpfental bei Ellwangen stieß ein sich im Landeanflug befindliches Kleinflugzeug mit einem Hubschrauber zusammen. Das THW Ellwangen wurde zum Ausleuchten und Absichern der Absturzstelle des Hubschraubers gerufen. Tags darauf wurde das Wrack des Hubschraubers geborgen und das verunreinigte Erdreich fachgerecht entsorgt. 20 Helfer*innen sind im Einsatz.
   
2010 Aufgrund des Jahrhundert-Hochwassers im Osten Polens entsendet das THW mobile Einheiten des HCP-Moduls (High Capacity Modules). Mit einer Pumpleistung von über 100.000 Liter pro Minute sind rund 80 Einsatzkräfte für zwei Wochen im Dauereinsatz. Mit Jürgen Pollak ist auch ein Helfer unseres Ortsverbandes dabei.
   
2012

Ortsbeauftragter Joachim Gaißer legt sein Amt nach knapp 10 Jahren nieder, dies verkündet er beim Neujahrsempfang im Januar. Er habe den Ortsverband nach bestem Wissen und Gewissen geführt, leider müsse er das Amt aus gesundheitlichen Gründen nun abgeben. Sogleich kann er seinen Nachfolger verkünden, Mario Nagler übernimmt nahtlos das Amt des Ortsbeauftragten, nachdem er zuvor Positionen als Trupp- und Gruppenführer der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen bekleidete.

 

Der Ortsverband Ellwangen feiert 60-jähriges Jubiläum. Dazu holte man alle Hilfsorganisationen der Stadt zusammen und veranstaltete den 1. Ellwanger Blaulichttag in der Innenstadt.

   
2013

Bei der Hauptversammlung der Helfervereinigung übernimmt Jutta Nagler das Amt des seitherigen Kassierers Hans-Peter Stickel. Dieser übernimmt fortan die Kassenprüfung, zusammen mit Karl-Eugen Elmer.

 

Hochwasser-Einsatz: Zusammen mit dem OV Aalen ist im Juni ein Konvoi von 6 Fahrzeugen und 30 Helfern über ein Wochenende in Bad Überkingen und eine Woche lang in Magdeburg im Dauereinsatz.

   
2014

Auf der Hauptversammlung der Helfervereinigung wird die Gemeinnützigkeit der THW Jugend anerkannt. Um die Vorgaben des Finanzamtes umsetzen zu können, wird die Satzung unter den anwesenden Mitgliedern einstimmig geändert und die THW Jugend in die Helfervereinigung aufgenommen.

 

Über 1.000 Kilometer legt das HCP Modul Baden-Württemberg zurück, um für zwei Wochen ins Hochwassergebiet in den Balkan (Bosnien) zu gelangen. Mit dabei ist Jürgen Pollak aus unserem Ortsverband.

 

Nach knapp 10 Jahren Jugendleitung übergibt Jürgen Lang den Führungsstab an den neuen Jugendleiter Timo Maier, der fortan das Kommando übernehmen wird.

   
2015

Karl-Eugen Elmer tritt als stellvertretender Ortsbeauftragter zurück, sein Nachfolger wird der seitherige Jugendleiter Jürgen Lang.

 

Die THW Jugend Ellwangen feiert das 40. Jubiläum.

   
2019

Lukas Kretschmer löst Timo Maier nach 5 Jahren als Ortsjugendbeauftragter ab.

 

Aus der bisherigen 2.Bergungsgruppe (B 2) wird die Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung (FGr N), die zur Unterstützung der eigenen Kräfte und für den Schutz von kritischen Infrastrukturen (KRITIS) neu aufgestellt wurde.

 

Die Fachgruppe Ortung (Typ C) wird im THW Ellwangen disloziert. Sie ist spezialisiert auf die Suche nach vermissten oder verschütteten Personen sowie dem Erkunden und Aufspüren von Versorgungsleitungen mithilfe von technischen Ortungsgeräten.

   
2020

Im September wird das THW Ellwangen zu seinem ersten COVID-19 Einsatz alarmiert. Aufgabe ist es, Betten und Matratzen zu den geplanten Fieberambulanzen nach Aalen und Schwäbisch Gmünd zu bringen. Es folgen viele weitere Transportfahrten, sowohl von Material, als auch von Impfstoff zwischen dem Ostalb-Klinikum und den jeweiligen Impfstandorten.

 

Der Trupp Unbemannte Luftfahrtsysteme wird im Herbst neu im THW Ellwangen disloziert. Zu den Einsatzoptionen des "Drohnen-Trupps" gehören u.a. das Erkunden von großflächigen und unübersichtlichen Schadenslagen, das Orten von vermissten Personen, Dokumentationsaufgaben aus der Luft oder die Unterstützung der Einsatzleitung bei Hochwassereinsätzen, Waldbränden, Gebäudeschäden, Erdbeben, usw.

   
2021

Nach der verheerenden Flutkatastrophe im Ahrtal (Rheinland-Pfalz) kommt auch das THW Ellwangen infolgedessen zu zahlreichen Einsätzen. Insgesamt sechs Mal sind unsere Helfer*innen auf dem Bereitstellungsraum Nürburgring oder direkt im Katastrophengebiet tätig, darunter fallen die Aufgaben Meldekopf, Logistische Unterstützung im Küchen- und Ausgabebereich, Lagerlogistik und Unterstützung der Mannschaft im Bekleidungscontainer, weitere Logistik und direkte Einsätze unseres Fachberaters und der Bergungsgruppe im Ahrtal. Insgesamt sind rund 20 Helfer über viele Wochen im Einsatz.

   
2022

240 Einsatzkräfte aus 17 Ortsverbänden des THW unterstützen die Stadt Aalen bei den Vorbereitungen für die Entschärfung einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg, 35 davon aus dem OV Ellwangen. Knapp vier Stunden lang gehen die THW-Trupps von Tür zu Tür und prüfen, ob sich noch jemand in den Gebäuden der Evakuierungszone befindet. Anschließend kann der Kampfmittelbeseitigungsdienst mit der Entschärfung beginnen, welche erfolgreich verläuft.

 

Nach dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine steigt die Zahl ankommender Kriegsflüchtlinge stark an. In einem ersten Ukraine-Einsatz kann in Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidium Stuttgart/LEA Ellwangen, dem Landratsamt Ostalbkreis und der Firma Ostalb PA eine Notunterkunft in der Hungerberg Sporthalle für 114 Personen erstellt werden. 18 Helferinnen und Helfer des THW Ellwangen sind im Einsatz. Es folgen viele weitere Einsätze, in denen zahlreiche Hilfsgütertransporte organisiert und weitere Unterkünfte aufgebaut werden.

   
2023 Tamara Mangold übernimmt am Jahresende das Amt der Ortsjugendbeauftragten, womit sie Lukas Kretschmer ablöst und zugleich die erste Frau mit diesem Amt im Ellwanger THW-Ortsverband ist. Hannes Grimm wird ihr neuer Stellvertreter, nachdem Alexander Uhl, wie auch Lukas Kretschmer, aus beruflichen wie privaten Gründen kürzertreten mussten.